Filme leben von ihren Bildern. Dabei gilt: Je dynamischer die Szenen, desto aufregender. Besonders in Actionfilmen. Mit starren Kameras war es sehr aufwendig, Spannung in die Filme zu bringen. Die Erfindung des mobilen Teleskop-Kamerakrans änderte das.

 

Kamerakräne gibt es zwar schon seit den 1930er Jahren. Aber wer früher eine spannende Verfolgungsjagd oder eine Szene in Vogelperspektive drehen wollte, musste für die Kamera eine aufwendige Stativkonstruktion basteln. Außerdem musste eine Person dabei immer die Kamera oben am Kran per Hand bedienen. Der deutsche Filmemacher Horst Burbulla konnte sich für die Dreharbeiten seines ersten eigenen Films keinen Kamerakran leisten und improvisierte einfach. Er montierte einen Kran auf das Dach eines VW-Busses und vorne dran einen Kamerakopf. Das Besondere daran: Der Kran konnte wie eine Feuerwehrleiter ein- und ausgefahren werden. Und währenddessen auch noch schwenken. Er erreichte praktisch jeden Punkt im Raum beim Filmen. So gelang es, außergewöhnliche Bildwinkel einzufangen. Mit Hilfe von Scheibenwischermotoren und zwei Trafos einer Kindereisenbahn ließ sich die Kamera dazu noch elektronisch fernsteuern. Der Film von Horst Burbulla war zwar ein Flop. Doch seine Erfindung sorgte dafür, dass komplexe Actionszenen wie beispielsweise in „Spider-Man“ weitaus flexibler und gleichzeitig präziser gedreht werden konnten. Für die Erfindung erhielt Burbulla 2005 den Technik-Oscar. Heute hat er eine Kamerakranbau-Firma.